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inDepth Artikel 01.12.2022

Ist dein Smartphone Wasserfest?

Was die IP Schutzklasse über ein Smartphone aussagt

IP67, IP68, IPX4. Solche Bezeichnungen findet man oft in den technischen Daten von Smartphones, kabellosen Kopfhörern und vielen weiteren elektronischen Geräten. Sie geben eine nützliche Auskunft über Wasser- und Staubresistenz der Produkte, sind aber nicht gerade intuitiv und für jeden verständlich. Hinter der IP-Zahlenkombination steckt jedoch ein einfaches Schema.

Was bedeuten die Bezeichnungen

Die Schutzklassenbezeichnung folgt einem einfachen Schema: Angeführt wird diese durch die Buchstaben IP, eine Abkürzung für das englische Wort „Ingress Protection“, was übersetzt so viel wie „Eindringschutz“ bedeutet. Darauf werden immer zwei Ziffern angeführt, die erste reicht von 0 bis 6 und steht den Schutz vor Festkörpern, die zweite reicht von 0 bis 9 und gibt über den Schutz vor Wasser Auskunft. In manchen Fällen wird eine der Ziffern durch ein X ersetzt, was bedeutet, dass diese Eigenschaft nicht getestet wurde. Oft ist das bei kabellosen Kopfhörern wie AirPods oder Samsung Galaxy Buds der Fall, welche mit IPX4 zertifiziert sind.

Häufige Schutzklassen und deren Unterschiede

Wie bereits erwähnt, erhalten kabellose Kopfhörer oft die IPX4 Schutzklasse, was bedeutet, dass der Schutz vor Festkörpern nicht getestet wurde und das Gerät vor Spritzwasser von allen Seiten geschützt ist. Smartphones sind dagegen deutlich widerstandsfähiger, hier findet man in der Regel IP67 oder IP68 Zertifizierungen. 6 ist die höchste Stufe bei Festkörpern und sagt aus, dass das Gerät Staubdicht ist. Bei Wasserschutzklassen 7 und 8 werden die Geräte für 30 Minuten in 1 bzw. 1,5 Meter tiefes Wasser komplett untergetaucht, wodurch sie einen Fall in den Swimming Pool gerade noch überleben dürften. Eine genaue Aufschlüsselung mit allen Stufen befindet sich in der Tabelle am Ende des Artikels.

Was ist die beste Schutzklasse?

Die beste Schutzklasse, die ein Smartphone erhalten kann, ist IP68. Theoretisch existiert zwar auch eine IP69 Klasse, diese beinhaltet aber Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung, die im Alltag eines Mobilgeräts normalerweise nicht stattfinden sollte, und nur in der Landwirtschaft oder bei Straßenfahrzeugen benötigt wird. Es sind jedoch nicht alle Smartphones mit IP68 Zertifizierung gleich gut gegen Wasser geschützt. Mindestvoraussetzung ist, dass das Gerät 30 Minuten bei einer Wassertiefe von 1,5m übersteht. Alles, was über diese Tiefe hinausgeht, fällt ebenfalls unter die IP68 Schutzklasse. Man sollte daher immer auf zusätzliche Angaben des Herstellers achten. Apples iPhone 11 wurde beispielsweise auf eine Tiefe von 2m getestet, ab dem iPhone 12 sind es sogar 6m.

IP-Schutzklassen sind keine Garantie.

Auch wenn Hersteller angeben, dass ihre Smartphones für längere Zeit unter Wasser getaucht werden können, sollte man trotzdem vorsichtig mit dieser Information umgehen. Dichtungsringe können mit der Zeit spröde und Klebstoffverbindungen schwächer werden. Der anfängliche Schutz bleibt somit nicht über die gesamte Lebensdauer des Smartphones erhalten. In der Regel werden Wasserschäden auch nicht von der Herstellergarantie abgedeckt. Auf der Apple Homepage findet man beispielsweise den folgenden Hinweis:

„Der Schutz vor Wasser und Staub ist nicht dauerhaft und kann mit der Zeit als Resultat von normaler Abnutzung geringer werden. Ein nasses iPhone darf nicht geladen werden. […] Die Garantie deckt keine Schäden durch Flüssigkeiten ab.“ - Apple.com

Wenn keine Schutzklasse angegeben wird

Die Angabe einer IP-Schutzklasse gilt bei Technik Produkten meistens als Qualitätsmerkmal, da die dazu notwendigen Tests mit zusätzlichen Kosten und Zeit verbunden sind. Um den Preis der Geräte niedriger zu halten, werden diese bei günstigeren Smartphones und Kopfhörern daher nur selten durchgeführt. Keine Angabe einer IP-Schutzklasse bedeutet allerdings nicht, dass das Gerät nicht vor Wasser oder Staub geschützt ist, in der Regel wird aber auch kein großer Wert daraufgelegt.

Alle Schutzklassen im Überblick

Die erste Stelle in der Bezeichnung gibt den Schutz gegen Festkörper an, die zweite Stelle den Schutz gegen Wasser. Ein X anstatt einer Ziffer bedeutet, dass die entsprechende Eigenschaft nicht getestet wurde.

Erste Stelle
Ziffer Schutz
0 Kein Schutz
1 Schutz gegen Festkörper mit einem Durchmesser von 5cm oder mehr
2 Schutz gegen Festkörper mit einem Durchmesser von 1,25cm oder mehr
3 Schutz gegen Festkörper mit einem Durchmesser von 2,5mm oder mehr
4 Schutz gegen Festkörper mit einem Durchmesser von 1mm oder mehr
5 Staub kann nur in geringen Mengen eindringen
6 Staubdicht
Zweite Stelle
Ziffer Schutz
0 Kein Schutz
1 Schutz gegen Tropfwasser
2 Schutz gegen Tropfwasser bei bis zu 15° geneigtem Gehäuse
3 Schutz gegen Sprühwasser bei einem Winkel von bis zu 60°
4 Schutz gegen Sprühwasser von allen Seiten
5 Schutz gegen Strahlwasser von allen Seiten
6 Schutz gegen starkes Strahlwasser
7 Schutz gegen temporäres Untertauschen (bis zu 1m für 30min)
8 Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen (in der Regel für 1,5m für 30min)
9 Schutz gegen Wasser unter hohem Druck und Temperatur

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