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inDepth Artikel 08.05.2020

Die komplizierte zehnte Generation

Das noch verwirrendere Lineup von Intels Notebook CPUs

Die Namensgebung für Intel Prozessoren war noch nie gerade selbsterklärend. Warum ein Core i5 sowohl besser als auch schlechter als ein Core i7 sein kann und was die Prozessorbezeichnungen bedeuten wird bereits in diesem Artikel geklärt, mit der zehnten Generation hat Intel das Lineup aber noch verwirrender gestaltet, indem sie separate Lineups für 10nm und 14nm Modelle eingeführt haben. Wie sich Namen und Eigenschaften von den neuen 10nm CPUs unterscheiden und warum sie nicht so einfach vergleichbar sind, erfährst du in diesem Artikel.

Die Situation

Seit 2014 setzt Intel jetzt schon auf Prozessoren mit 14nm-Technik, der modernere und effizientere 10nm Fertigungsprozess wurde auf Grund von Schwierigkeiten bei der Umsetzung immer weiter hinausgezögert. Erst Mitte 2019 stellte Intel nach der Konkurrenz die ersten 10nm CPUs vor, welche die zehnte Generation bildeten und auf der neuen Ice Lake Architektur basierten. Dabei handelte es sich jedoch nur um Prozessoren aus der Y und U Serie, also energiesparende Varianten für Ultrabooks und günstigere Laptops. Weitere high-performance Modelle aus der H Serie wurden auch später nicht mehr angekündigt. Stattdessen brachte Intel in den darauf folgenden Monaten ein neues Lineup auf den Markt, welches ebenfalls der zehnten Generation angehört, aber ein weiteres mal auf der 14nm-Technik basierte. Momentan werden daher von Intel sowohl 14nm Comet Lake Prozessoren für alle drei Serien und 10nm Ice Lake Modelle für die Y und U Serie angeboten.

Die Namen

Während die Comet Lake CPUs weiterhin dem gleichen Benennungsschema der älteren Generationen folgen, wurden die Bezeichnungen der Ice Lake Prozessoren etwas abgeändert. Am Beginn steht weiterhin die Marke mit Markenzusatz, also Core i3, Core i5 oder Core i7. Sie wird gefolgt von der Generation, in diesem Fall also immer einer 10 und anschließend der zweistelligen Modellnummer. Im Gegensatz zu bisherigen Namen beschreibt der Suffix jetzt jedoch nicht mehr die Prozessorlinie, sondern die Grafikleistung, da diese bei den Ice Lake Modellen stark variiert. Beispielbild

Die Unterschiede

Notebooks mit Ice Lake Prozessoren sind teurer als mit Comet Lake Plattformen. Das hat verschiedene Gründe. Wie oben bereits angedeutet, wurde die integrierte Grafikkarte der Ice Lake Prozessoren teilweise stark verbessert. Je höher die Zahl hinter dem G, desto besser auch die iGPU. Der Core i3 erhält beispielsweise nur Intel UHD G1 Grafik, welche nur etwas schneller als ältere UHD Grafikkarten ist. Die Core i5 Modelle sind dagegen in den Varianten von G1, G4 und G7 erhältlich. Der Core i7 erhält immer die leistungsstärkste Iris Plus G7 Grafik, welche bereits mit GPUs wie der GeForce MX 230 von NVIDIA vergleichbar ist. Spiele wie Fortnite oder Rocket League sind also problemlos spielbar.

Ein zweiter Unterschied, der Comet Lake und Ice Lake nur schwer vergleichbar macht sind die Taktzahlen. Obwohl diese bei vergleichbaren Ice Lake Prozessoren niedriger sind, performen sie trotzdem etwas besser als ihre 14nm Verwandten. Der Core i5-1035G1 ist beispielsweise besser als ein Core i5-10210U. Die einzige Ausnahme bildet der Core i7-10710U, der mit seinen zwei zusätzlichen Kernen sogar den Core i5 der H Serie schlägt. In der unterstehenden Tabelle befinden sich Details zu allen aktuell in Notebooks verwendeten Prozessoren der 10. Generation. Die "Extremely Low Power" Y-Linie kommt dabei nicht vor, da sie im Mai 2020 nur im neuesten MacBook Air verwendet wird.

High Performance Graphics Serie (Comet Lake)

Name Integrierte GPU Basis-/Boost-Takt (GHz) Kerne Cache (MB)
Core i9-10980HK UHD 630 2,4-5,3 8 16
Core i7-10875H UHD 630 2,3-5,1 8 16
Core i7-10750H UHD 630 2,6-5,0 6 12
Core i5-10300H UHD 630 2,5-4,5 4 8

Beispiele: Razer Blade 15 (2020), ROG Zephyrus Duo

Ultra Low Power Serie (Ice Lake)

Name Integrierte GPU Basis-/Boost-Takt (GHz) Kerne Cache (MB)
Core i7-1065G7 Iris Plus G7 1,3-3,9 4 8
Core i5-1035G7 Iris Plus G7 1,2-3,7 4 6
Core i5-1035G4 Iris Plus G4 1,1-3,7 4 6
Core i5-1035G1 UHD G1 1,0-3,6 4 6
Core i3-1005G1 UHD G1 1,2-3,4 2 4

Beispiele: Dell XPS 13 (2020), Razer Blade Stealth 13, Surface Book 3

Ultra Low Power Serie (Comet Lake)

Name Integrierte GPU Basis-/Boost-Takt (GHz) Kerne Cache (MB)
Core i7-10710U UHD 620 1,1-4,7 4 12
Core i7-10510U UHD 620 1,8-4,9 4 8
Core i5-10210U UHD 620 1,6-4,2 4 6
Core i3-10110U UHD 620 2,1-4,1 2 4

Beispiele: Huawei MateBook X Pro (2020), ASUS ZenBook Pro Duo

Fazit

Da sich Intels 10nm Prozessoren noch in der ersten Generation befinden und die 14nm-Architektur über die Jahre immer weiter optimiert wurde, sind die Performanceunterschiede kleiner als die Preisdifferenz. Comet-Lake Noebooks sind daher meistens günstiger als vergleichbare Ice-Lake Geräte, ohne dabei einen großen Nachteil zu besitzen. Der Vorteil der 10nm Modelle liegt hauptsächlich in der Grafikperformance. In kompakten Geräten wie dem Surfae Pro 7 kann das von Vorteil sein, da für eine dedizierte Grafikkarte kein Platz wäre. Mit der 11. Generation wird Intel hoffentlich endlich komplett auf besser optimierte 10nm Prozessoren umsteigen.

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